Warum lohnt sich ein Kurs oder Seminar zu Goethe?
Der wohl bekannteste Dichter seiner Zeit Johann Wolfang von Goethe ist am 28. August 1749 als Sohn eines Anwalts und einer Anwaltstochter in Frankfurt geboren. Als Kind bekam er gemeinsam mit seiner Schwester von seinem Vater umfassende Lehrstunden in den Schulfächern Schreiben, Rechnen, Geschichte, Geografie, Englisch, Lateinisch, Hebräisch, Griechisch, Französisch, Tanzen, Reiten und Fechten. Zudem begeisterte er sich schon in seiner Kindheit für Theaterstücke und Literatur. Im zarten Alter von 16 Jahren wies er einen derart fortgeschrittenen Bildungsstand auf, weswegen seine Eltern die Entscheidung fällten, ihn zur Universität zu schicken. Daraufhin nahm er das Studium der Rechtswissenschaft in Leipzig auf, für das er nie sonderlich viel Interesse zeigte. Stattdessen bevorzugte er es, Poetikvorlesungen zu besuchen. 1770 verliebte er sich in Frederike Brion, woraufhin er die "Sesenheimer Lieder", das "Heiderröslein" und "Willkommen und Abschied" verfasste. Im Rahmen seiner juristischen Referendariatszeit trieb es ihn anschliessend nach Wetzlar. In Leipzig sowie Strassburg prägte er als junger Dichter die Sturm und Drang Bewegung mit Werken wie "Prometheus" oder "Goetz von Berlichingen". Welterfolg bescherte ihm der Roman "Die Leiden des jungen Werther", in dem er seine Beziehung zu Charlotte Buff aufarbeitete. Nachdem Goethe nach Frankfurt zurückgekehrt war, leitete er eher erfolgslos seine eigene Kanzlei. Später hatte er mehrere Regierungsämter inne und lernte in dieser Zeit auch Charlotte von Stein, seine spätere Ehefrau kennen. 1786 reiste er nach Italien und führte in Rom zwei Jahre lang ein freiheitsorientiertes Leben, bevor er sich im Anschluss in der Einengung Weimars wiederfand. Er lernte Christiane Vulpius kennen, die zunächst die Position der Geliebten und später der Ehefrau einnahm. Allerdings erfüllte die Beziehung nicht die gesellschaftlichen Ansprüche, da Christiane Vulpius eine einfache Arbeiterin war. Goethe aber fand in ihr den Rückhalt, den er von niemand anderem erfuhr. Schliesslich übernahm er 1791 die Vorstandsposition des Weimarer Hoftheaters und bildete gemeinsam mit Friedrich Schiller, Johann Gottfried Herder, Christoph Martin Wieland, Johann Gottlieb Fichte sowie den Brüdern Wilhelm und Alexander von Humboldt in Weimar den geistigen Kern Deutschlands. Im Jahre 1794 begann die Zusammenarbeit von Goethe und Schiller, woraufhin literarische Klassiker wie "Die Horen", "Xenien" und "Musenalmanach" entstanden. Schiller animierte Goethe auch sein Erfolgswerk "Faust" zu vollenden. Folglich war Goethe tief getroffen von Schillers Tod. Danach widmete er sich vorerst dem Arabischen und Persischen. Davon inspiriert kreierte er die Gedichtsammlung "West-östlichen Divan". Ein Jahr nach dem Tod seiner Ehefrau Christiane Vulpius gab er die Leitung des Hoftheaters endgültig ab und stieg kurz vor seinem Tod auf den Berg Kickelhahn auf, um dort sein beliebtes Gedicht "Wanderers Nachtlied" an die Wand der Jagdhütte zu schreiben. Letztendlich verstarb Johann Wolfgang von Goethe am 22. März 1832 in Weimar und wurde neben Schiller und Carl August beerdigt.
Obwohl es in der Schweiz, aber auch in anderen Ländern wie zum Beispiel Deutschland bereits Stiftungen und Bildungseinrichtungen gibt, die nach dem erfolgreichen Dichter benannt sind, ist das Angebot zu Goethe-Kursen noch etwas begrenzt. Als besonders bekannt gilt allerdings das Goethe-Zertifikat, bei dem Kenntnisse der deutschen Sprache bescheinigt werden. Mit Erhalt des Zertifikats beweist der Prüfling komplexe Texte zu verstehen und über ein hohes Ausdrucksvermögen, sowohl schriftlicher als auch mündlicher Art zu verfügen. Aufgrund der Seriosität des Zeugnisses wird es von Arbeitgebern und Universitäten geschätzt. Das Goethe-Zertifikat gibt es in verschiedenen Stufen und bei verschiedenen Bildungsanbietern in der Schweiz.
Die Goethe-Zertifikate bieten sich für alle an, die Ihre Deutschkenntnisse nachweisen wollen. Es gibt jedoch noch weitere Möglichkeiten rund um Goethe. Da insbesondere Werke wie "Faust", "Iphigenie auf Tauris" oder "Die Leiden des jungen Werther" in der Schule thematisiert werden, bietet sich ein Goethe-Kurs speziell für Schüler an, die kurz vor ihren Abschlussprüfungen stehen und eine intensive Vorbereitung suchen. Auch für Germanistik Studenten fungiert ein entsprechender Kurs unterstützend und erleichtert künftige Literaturarbeiten. Darüber hinaus spricht ein derartiges Seminar ebenso Literaturkritiker oder Personen mit ähnlichen Berufen an, um neue Eindrücke zu gewinnen und langfristig den literarischen Horizont zu erweitern. Selbstverständlich ist es auch Literaturinteressierten, die ihre Freizeit gerne mit einem Werk des Poeten verbringen, möglich, einen Goethe-Kurs zu belegen.
Falls Sie ein Goethe-Zertifikat erwerben wollen, informieren Sie sich vorher am besten bei der Schule über die Zulassungsbedingungen, Termine und Kosten. Falls Sie ein Seminar rund um den Mensch Goethe besuchen wollen, ist die wohl wichtigste Voraussetzung, um erfolgreich an einem Goethe-Seminar teilnehmen zu können, ein beachtliches Interesse für Goethes Werke sowie für die seiner Zeitgenossen Friedrich Schiller, Johann Gottfried Herder, Christoph Martin Wieland und Johann Gottlieb Fichte.