Gepostet 22.10.2025, Ivan Storchi
Ohne Matura an die Tertiärstufe: Höhere Fachschulen (HF) ermöglichen praxisorientierte Ausbildungen mit eidgenössischem Diplom in acht geregelten Berufsbereichen.
Die Höhere Fachschule (HF) gehört zur Tertiärstufe des Schweizer Bildungssystems. Sie bietet eine praxisnahe, berufsspezifische Ausbildung mit starkem Bezug zum Arbeitsalltag.
Dauer: Ein HF-Studium dauert in Vollzeit in der Regel zwei bis drei Jahre, berufsbegleitend meist drei Jahre oder etwas länger.
Abschluss: Der Abschluss ist ein eidgenössisch anerkanntes Diplom, das die Bezeichnung „Dipl. XY HF“ trägt
Einordnung: Stufe 6 des Nationalen Qualifikationsrahmens (NQR). Gleichwertig, aber nicht gleichartig mit einem Bachelorabschluss: HF ist stärker praxisorientiert, der Bachelor stärker wissenschaftlich-akademisch.
Ja! Der Weg an eine Höhere Fachschule ist auch ohne gymnasiale Matura möglich. Quereinsteiger:innen mit Berufserfahrung oder einer abgeschlossenen Lehre können direkt einsteigen.
Im Vordergrund steht praxisnahes Lernen – durch Projektarbeiten, Fallstudien und Module, die gezielt auf anspruchsvolle Aufgaben im Berufsalltag vorbereiten.
Höhere Fachschulen richten sich an Personen, die:
Quereinsteiger:innen aus verwandten Branchen finden so eine strukturierte Möglichkeit, in einem neuen Beruf Fuss zu fassen – sei es im Gesundheitswesen, in der Informatik, im technischen Bereich, im sozialen Umfeld, im Gestaltungsbereich oder in der Wirtschaft.
Die Zugangsvoraussetzungen zur Höheren Fachschule (HF) unterscheiden sich je nach Fachrichtung, umfassen in der Regel jedoch Folgendes: :
Das bedeutet: Auch wer ursprünglich in einem anderen Beruf tätig war, kann mit gezielter Vorbereitung in eine HF-Ausbildung beginnen.
HF-Abschlüsse sind insbesondere in Berufen gefragt, in denen praktisches Know-how, Führungskompetenz und vernetztes Denken von zentraler Bedeutung sind.
Der Bund regelt die höheren Fachschulen in acht HF Richtungen:
1. Technik
2. Gastgewerbe, Tourismus und Hauswirtschaft
3. Wirtschaft
4. Land- und Forstwirtschaft
5. Gesundheit
6. Soziales und Erwachsenenbildung
7. Künste, Gestaltung und Design
8. Verkehr und Transport
In diesen Bereichen eröffnet die Höhere Fachschule (HF) Karrierewege mit Verantwortung, ohne dass der akademische Weg gegangen werden muss.
Höhere Fachschule (HF)
Fachhochschule (FH)
Universität
Ein Vergleich zeigt: Die HF bietet gleichwertige Qualifikationen wie akademische Abschlüsse, überzeugt jedoch durch ihre Nähe zum Arbeitsmarkt und die direkte Umsetzung in die Praxis.
Sie ist, ebenso wie auch der Bachelor an einer Fachhochschule oder Universität, auf NQR-Stufe 6 eingeordnet. Diese Stufe des Nationalen Qualifikationsrahmens (NQR) beschreibt Abschlüsse, die erweiterte fachliche, methodische und soziale Kompetenzen vermitteln. Somit wird die Höhere Fachschule national und international als anspruchsvolle tertiäre Ausbildung anerkannt – praxisnah statt theoretisch.
Kann man die Höhere Fachschule (HF) ohne Matura machen?
Ja, mit einer Berufslehre (EFZ) und Berufserfahrung ist der Einstieg möglich.
Welche HF-Bereiche gibt es?
Acht vom Bund geregelte Bereiche: Technik, Gastgewerbe, Tourismus und Hauswirtschaft, Wirtschaft, Land- und Forstwirtschaft, Gesundheit, Soziales und Erwachsenenbildung, Künste, Gestaltung und Design, Verkehr und Transport.
Ist die HF gleichwertig mit der FH?
Ja, beide Abschlüsse liegen auf NQR-Stufe 6, wobei die HF praxisnäher und die FH stärker akademisch ausgerichtet ist.
Wie lange dauert eine HF-Ausbildung?
In der Regel drei Jahre in Vollzeit, entsprechend länger in Teilzeit.
Wer den Wunsch verspürt, beruflich neu durchzustarten oder sich in einem anderen Fachbereich zu etablieren, findet in der Höheren Fachschule eine zugängliche, praxisorientierte und anerkannte Option – auch ohne Matura. Wer Erfahrung mitbringt und beruflich neu starten möchte, findet in einer HF-Ausbildung eine attraktive und zukunftssichere Option.
Weiterführende Informationen: