Das Wissenschaftsbarometer Schweiz ist eine repräsentative Umfrage, die alle drei Jahre zeigt, wie die Schweizer Bevölkerung zu Wissenschaft und Forschung steht. Die neueste Erhebung von 2022 offenbart ein stabiles Grundvertrauen – aber auch mehr kritische Töne.
Das Projekt wird vom Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung (IKMZ) der Universität Zürich durchgeführt und von der Gebert Rüf Stiftung, Stiftung Mercator Schweiz und dem IKMZ gefördert.
Was ist das Wissenschaftsbarometer?
Das Wissenschaftsbarometer Schweiz ist eine repräsentative Umfrage, die alle drei Jahre zeigt, wie die Schweizer Bevölkerung zu Wissenschaft und Forschung steht. Die neueste Erhebung von 2022 offenbart ein stabiles Grundvertrauen – aber auch mehr kritische Töne.
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Zentrale Ergebnisse 2022
- Vertrauen bleibt hoch: 61 % der Bevölkerung geben an, Wissenschaftler:innen zu vertrauen.
- Kritische Reflexion steigt: Gleichzeitig nimmt die Zahl derer zu, die Wissenschaft kritisch, aber interessiert hinterfragen.
- Medienverhalten im Wandel: Informationen über Wissenschaft werden weiterhin am häufigsten über traditionelle Medien (TV, Zeitung) konsumiert, doch soziale Medien gewinnen bei jungen Altersgruppen an Bedeutung.
- Wissenschaft als politischer Ratgeber: Eine Mehrheit wünscht sich, dass wissenschaftliche Erkenntnisse verstärkt in politische Entscheidungsprozesse einfliessen – etwa in der Klima- oder Gesundheitspolitik.
Ergebnisse im Überblick
- 71 % finden Forschung notwendig, 67 % sehen darin eine Verbesserung ihres Lebens.
- 59 % vertrauen Wissenschaft und Forschung stark oder sehr stark – ein Rückgang gegenüber der Pandemie-Hochphase (67 % im Jahr 2020).
- 66 % sprechen sich für staatliche Unterstützung wissenschaftlicher Forschung aus.
- Nur noch 69 % fordern aktive Wissenschaftskommunikation (gegenüber 79 % vor der Pandemie).
Zwischen Vertrauen und Kritik
„Das Vertrauen ist grundsätzlich hoch – aber es gibt auch Polarisierung“, erklärt Prof. Mike Schäfer, Co-Leiter des Wissenschaftsbarometers. So glauben 22 %, dass Wissenschaft, Politik und Wirtschaft „unter einer Decke“ stecken. Bei der Frage, ob sich unsere Gesellschaft zu sehr auf Wissenschaft verlässt, gehen die Meinungen auseinander.
Medienwandel bei Informationsquellen
Ein deutlicher Trend zeigt sich in der Mediennutzung:
- Online-Quellen (Nachrichten-Websites, Wikipedia, YouTube) überholen klassische Medien wie Fernsehen oder Print.
- Messenger-Apps (WhatsApp, Telegram) gewinnen an Bedeutung.
- Veranstaltungen & Diskussionen werden seltener besucht.
„Die Pandemie hat den Medienwandel bei Wissenschaftsthemen beschleunigt“, so Co-Studienleiterin Prof. Julia Metag.
Umgang mit Desinformation
Viele Schweizer:innen berichten, mit Desinformation zu wissenschaftlichen Themen konfrontiert worden zu sein. Die Mehrheit zeigt sich vorsichtig:
- 53 % wurden nach dem Kontakt mit Desinformation skeptischer gegenüber der Quelle.
- 51 % teilten solche Inhalte nie oder nur selten weiter.
Warum ist das wichtig?
In Zeiten von Fake News, Pandemien und Klimakrise ist ein informierter, wissenschaftlich gebildeter Diskurs essenziell. Das Wissenschaftsbarometer hilft dabei, gezielt auf Informationslücken zu reagieren und Wissenschaftskommunikation an die Bedürfnisse der Bevölkerung anzupassen.
Über die Autorin
Dr. Lena Berger ist Expertin für Wissenschaftskommunikation und lehrt an einer Schweizer Fachhochschule. In ihrer Forschung befasst sie sich mit Vertrauen, Desinformation und der Rolle von Medien in wissenschaftlichen Diskursen.
Quellen & weiterführende Informationen
Offizielle Website: wissenschaftsbarometer.ch