Die nachhaltigsten Hochschulen in der Schweiz

Gepostet 27.08.2021, Medienmitteilung / Bildung Schweiz

Der WWF Schweiz hat kürzlich seine aktuelle Rating-Studie 2021 «Nachhaltigkeit an Schweizer Hochschulen» veröffentlicht. Im Vergleich zum Vorjahr gab es Fortschritte. Ein Überblick.

Die ETH Zürich steht kurz davor, in die Kategorie Vorreiterinnen aufzusteigen. Sie holt bei drei Kriterien die höchstmöglichen 10 Punkte und bei weiteren vier Kriterien zwischen 9 und 9.5 Punkten ab. Bild: ETH Zürich / Marco Carocari
Die ETH Zürich steht kurz davor, in die Kategorie Vorreiterinnen aufzusteigen. Sie holt bei drei Kriterien die höchstmöglichen 10 Punkte und bei weiteren vier Kriterien zwischen 9 und 9.5 Punkten ab. Bild: ETH Zürich / Marco Carocari

Der WWF hat nach den Ratings 2017 und 2019 zum dritten Mal alle anerkannten Universitären Hochschulen und Fachhochschulen sowie die sieben grössten Pädagogischen Hochschulen (31 Institutionen, wovon sich drei nicht beteiligt haben) bezüglich der Verankerung der Nachhaltigkeit analysiert. Der WWF hat dabei mit econcept AG zusammengearbeitet. Untersucht wurden 10 Kriterien in den Dimensionen Strategie, Prozesse, Organisation und Stakeholder.

Am besten schneiden die ETH Zürich, die Universität Lausanne und die Universität Bern ab, die sehr nahe an die Kategorie «Vorreiterin» herankommen. Sie verfolgen gezielt eine Nachhaltigkeitsstrategie und setzen Massnahmen in allen Bereichen der Hochschulen um.

Resultate der Schweizer Hochschulen 2021 (nach Anzahl Punkte):

  • Vorreiter: keine
  • Ambitionierte: Eidgenössische Technische Hochschule Zürich (ETHZ), Université de Lausanne (UniL), Universität Bern (UniBE), Haute école spécialisée de Suisse occidentale (HES-SO), Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften (ZHAW), Université de Genève (UniGE), Universität Zürich (UZH), Universität St. Gallen (UniSG), Universität Basel (UniBas), Berner Fachhochschule (BFH)
  • Oberes Mittelfeld: Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK), Université de Neuchâtel (UniNE), Scuola universitaria professionale della Svizzera italiana (SUPSI), École Polytechnique Fédérale de Lausanne (EPFL), Pädagogische Hochschule St. Gallen (PHSG), Université de Fribourg (UniFR), Fachhochschule Graubünden (FHGR), Pädagogische Hochschule der FHNW (PH-FHNW), Pädagogische Hochschule Zürich (PHZH), Institut de hautes études internationales et du développement (IHEID)
  • Unteres Mittelfeld: Hochschule Luzern (HSLU), Pädagogische Hochschule Bern (PHBE), Hochschule für Wirtschaft Zürich (HWZ), Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW), Ostschweizer Fachhochschule (OST), Università della Svizzera italiana (USI)
  • Nachzügler: Eidgenössisches Hochschulinstitut für Berufsbildung (EHB), Pädagogische Hochschule Luzern (PHLU)
  • Untätige: keine
  • Nicht teilgenommen: Universität Luzern (UniLU) und Haute École Pédagogique Vaud (HEP) (mit Begründung); Kalaidos FH (ohne Begründung).

Die Rating-Studie «Nachhaltigkeit an Schweizer Hochschulen 2021» finden Sie hier.

 

Mehr als die Hälfte der Hochschulen haben mehr oder weniger klare strategische und operative Ziele und davon abgeleitete Massnahmen beschlossen, eine Nachhaltigkeitsfachstelle installiert, eine dafür verantwortliche Person in der Hochschulleitung bestimmt und ihre Qualitätsentwicklungsprozesse angepasst. 

Die Hochschulen in der Schweiz sind als Bildungs-, Forschungs- und Dienstleistungsinstitutionen zentrale Akteure für die Nachhaltige Entwicklung von Gesellschaft und Wirtschaft. Die Wissenschaft und die Hochschulen haben das Potenzial und die Aufgabe, Lösungen zugunsten der Nachhaltigkeit zu entwickeln sowie nachfolgende Generationen zu bilden, die über Wissen, Verständnis und Handlungskompetenz für eine Nachhaltige Entwicklung verfügen.

Nun braucht es gemäss Einschätzung des WWF aber noch mehr Engagement für die Nachhaltigkeit. Der WWF erachtet die Lehre als besonders wichtig. Wenn die Studiengänge tiefgreifend angepasst werden (Curriculum Change), hat das eine grosse Wirkung auf die nachhaltigkeits-relevanten Kompetenzen der nächsten Generation. Die Hochschulen müssen die Nachhaltigkeit als Leitprinzip ihrer strategischen Entwicklung nutzen, sie in alle Hochschulbereiche integrieren und sich noch stärker als Innovationspartner für Gesellschaft, Wirtschaft, Politik und Verwaltung engagieren.

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