ZHAW Departement Architektur, Gestaltung und Bauingenieur

CAS Nachhaltiges Entwerfen und Konstruieren

Ort

auf Anfrage

Start

18.08.2025

Dauer

8 Monate

Preis

CHF 5'800.00

Abschluss

CAS


Hinweis zum Datenschutz
Im Zuge der Klimakrise und ihrer Folgen wird das traditionelle Wertesystem der Architektur einmal mehr infrage gestellt. Auch die zunehmende Digitalisierung erschüttert nicht nur die tradierten Methoden des Planens und Entwerfens, sondern auch das Berufsbild der Architekt:innen und deren Selbstverständnis. Gleichzeitig – und vielleicht gerade deshalb – hat der Begriff «Baukultur» heute Hochkonjunktur, der Fragen der sozialen, ökonomischen und ökologischen Nachhaltigkeit akzentuiert. Vor diesem Hintergrund ist es für Architekt:innen wichtig, das eigene Tun zu reflektierten und die eigene Position zu klären. Zielpublikum:

Das CAS-Architekturtheorie richtet sich an Personen, die sich in Architektur- und Planungsbüros sowie in kantonalen und kommunalen Verwaltungen und Behörden mit Fragen von Architektur, Städtebau und Baukultur auseinandersetzen und vor dem Hintergrund der aktuellen Themen und Herausforderungen eine kritische und fundierte Haltung entwickeln wollen.

Als Zielgruppe werden Fachpersonen mit Hochschulabschluss oder äquivalenter Berufserfahrung aus den Bereichen Architektur, Landschaftsarchitektur, Raumplanung, Verkehrsplanung, Geografie, Kulturingenieurwesen oder Ökologie angesprochen.

Ziele:

«Architektur» – im weitesten Sinne verstanden – steht heute mehr denn je vor grossen Herausforderungen: Die Klimakrise verheisst neue Möglichkeiten, aber auch neue Verantwortungen, gleichzeitig führt die Digitalisierung der Architektur zu einer immer stärker quantitativen Betrachtung, die mit Daten und Parametern unterfüttert wird. Dazu kommt, dass «Architektur» in den letzten Jahren von «Baukultur», einem noch recht unscharfen Begriff, begleitet wird, was es einzuordnen gilt.

Das alles erscheint zwar neu, doch betrifft es den Wesenskern der Disziplin. Die Architektur wurde schon mehrfach von Paradigmenwechseln herausgefordert und hat jeweils entsprechende Antworten gefunden. Wir wollen die Teilnehmer:innen dazu befähigen, die heutige Situation in ihrer Komplexität zu erfassen, diese historisch einzuordnen und eine eigene Antwort zu entwickeln. Um den Sachverhalten auf den Grund zu gehen und die Befähigung zu einer fundierten Kritik zu erlangen, braucht es Theorie, die das Können und Wissen reflektiert.

Als Kursteilnehmer:in erwerben Sie theoretisches, praxisorientiertes Wissen und Fähigkeiten in folgenden Bereichen:

  • Sie kennen relevante Themen, Positionen und Fragestellungen der aktuellen Architekturdiskurse
  • und können diese historisch einordnen
  • Sie sind in der Lage, Ihre eigene Haltung zu erklären und zu vermitteln
  • Sie wissen, wie Sie einen Text verfassen und wie Sie einen Vortrag halten
  • Sie können recherchieren und wissen, wo Sie welche Informationen finden
  • Sie kennen die wichtigsten Werkzeuge der Recherche und Datensammlung (Zotero, the brain usw.)
  • Sie können kritisch mit Quellen und Informationen umgehen und daraus eine eigene Meinung bilden
Inhalt:

Block 1 vermittelt die Grundlagen für das CAS und setzt sich mit der Frage auseinander, was Architekturtheorie ist und welche Rolle sie in der Architektur spielt bzw. spielen kann. Dies geschieht durch eine Einbettung in die Geschichte der Architekturtheorie. Im Fokus steht das räumliche Artefakt in seinem kulturellen Kontext und dabei nicht zuletzt die Frage, wie sich architektonische Qualität bestimmen lässt.

Leitung: Martin Tschanz
Gäste: Philipp Esch, Frida Grahn, Tibor Joanelly, Akos Moravánszky

Termine: 25.8./1.9./15.9./22.9.2025

Städtebautheorie

Block 2 erweitert den Massstab der Architektur um jenen der Stadtlandschaft und fragt nach dem spezifischen Blick auf Letzteren in Ergänzung und Abgrenzung zu Ersterem. Damit weitet sich der Blick insbesondere auf politische Fragestellungen. Unter anderem wird diskutiert, welche Rolle Architekt:innen in diesem erweiterten Massstab spielen können und sollen.

Leitung: Maxime Zaugg
Gäste: Elettra Carnelli, Janina Gosseye, Philippe Koch, Vittorio Magnago Lampugnani
Termine: 29.9./20.10./27.10.2025

Theorie des baukulturellen Erbes

Block 3 blickt auf die soziopolitische Dimension des Bauens und die heute mehr denn je relevante Frage des Umgangs mit dem gebauten Erbe. Welchen Wert hat dieses für unsere Erinnerungskultur, welchen als materielle Ressource für unsere Gestaltung der Zukunft?

Leitung: Martin Tschanz
Gäste:, Irina Davidovici, Konstanze Domhardt, Christoph Flury, Hanna Gervasi, Ruggero Tropeano
Termine: 10.11./17.11./24.11.2025

Theorie des digitalen Bauens

Block 4 befasst sich mit der Transformation, die der Beruf durch die zunehmende Digitalisierung erlebt. Was bedeuten Werkzeuge wie BIM, VDC oder VR für die Architektur, ihre Konzeption und Ausführung?

Leitung: Andri Gerber
Gäste: Lidia Gasperoni, Stefan Kurath, Steffen Lemmerzahl, Christian Penzel
Termine: 1.12./8.12./15.12.2025

Theorie des nachhaltigen Bauens

Block 5 fragt danach, welchen Beitrag die Architektur im Rahmen der Klimakrise leisten kann. Nachhaltigkeit wird heute immer stärker auf quantitative Indikatoren reduziert. Was bedeutet das für die Architektur, und wie lassen sich auch qualitative Aspekte einbringen?

Leitung: Andri Gerber
Gäste: Roger Boltshauser, Anke Domschky, Patric Furrer, Andreas Sonderegger
Termine: 12.1./19.1./26.1.2026

Im Rahmen der ersten beiden Blocks wird es jeweils ein Schreib- und ein Forschungsseminar unter der Leitung von Tibor Joanelly geben.

Die Blöcke werden durch zwei ganztägige Exkursionen (jeweils an einem Samstag) ergänzt

Das Ausbildungsprogramm umfasst verschiedene Lernformate wie Inputreferate, vertiefende Diskussionen mit Fachleuten und in der Gruppe, die Behandlung von Fallbeispielen, Präsentationen, Exkursionen sowie Selbststudium (Vor- und Nachbereitung, Erstellung der Zertifikatsarbeit). Die Zertifikatsarbeit besteht aus einer vertieften Betrachtung, Analyse und Bewertung einer architektonischen Fragestellung einzeln oder in kleinen Gruppen.

Mehr Details zur Durchführung

Das Programm umfasst insgesamt 22 Tage mit ca. 180 Kontaktlektionen. Der Unterricht wird berufsbegleitend durchgeführt und findet jeweils an einem Montag statt. Ausnahmen bilden die beiden Exkursionen, die an einem Samstag stattfinden.

Ein Unterrichtstag besteht aus acht Lektionen (eine Lektion entspricht 50 Minuten). Zusätzlich ist mit 200 Stunden Selbststudium zu rechnen. Im Selbststudium vertiefen die Teilnehmenden das Gelernte an Fallstudien und in einer Zertifikatsarbeit. Fallstudien und Zertifikatsarbeit werden in kleinen Teams oder individuell bearbeitet und in regelmässigen Zwischenbesprechungen mit den CAS-Leiter:innen und externen Expert:innen weiterentwickelt. Für die Besprechung stehen jeweils zwei ganze Tage zur Verfügung.

Kontakt

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